Chansons & Traditionals

Das zweite Gesicht
der Pianistin
Beate Ramisch
Der Komponist
und Sänger
Hasan Yükselir

Chansonkonzerte mit Beate Ramisch und Hasan Yükselir

Programme mit traditionellen Liedern aus Griechenland und Anatolien, begleitet von überwiegend landestypischen Instrumenten in Arrangements des Komponisten Hasan Yükselir.

Programme mit modernen Chansons, vor allem aus Deutschland, Frankreich, Griechenland und der Türkei, begleitet von einem Jazz-Ensemble in Arrangements u.a. von Hasan Yükselir und Beate Ramisch.

Wussten Sie, dass der berühmte Schlager “Zusammenleben”, mit dem sich die italienische Sängerin Milva in den Siebzigern direkt in deutsche Herzen sang, eigentlich ein griechisches Chanson ist? – Nach einem Text des Nationaldichters Giorgos Seferis und komponiert von Mikis Theodorakis, den wiederum sein berühmter Sirtaki aus dem Film “Alexis Sorbas” auch bei uns unsterblich gemacht hat. Das Lied heißt im Original Αρνησις (Arnisis), im griechischen Original zu hören war es am 01. Oktober 2011 im Konzert LIEDER OHNE GRENZEN, gesungen von Beate Ramisch. Ein anderer berühmter Schlager, gesungen von der Deutsch-Griechin Nana Mouskouri, heißt “Weiße Rosen aus Athen”, ist aber ein original griechisches Lied des Komponisten Manos Chatzidakis.

Derartige Beispiele gibt es viele:

Die griechische Sängerin Haris Alexiou unterlegte ein Instrumentalstück der kanadisch-irischen Weltmusikerin Loreena McKennitt mit griechischer Liebeslyrik und einem etwas bombastischeren Arrangement, aber damit nicht genug: bereits das Original von Lorenna McKennitt war ein erweitertes Zitat einer traditionellen Sufi-Melodie, die im gesamten arabischen Raum bekannt ist.

Die portugiesische Sängerin Mísia hat auf einer ihrer CDs einen traumhaft schönen Fado eingespielt, der im Original eine ebenso ausdrucksvolle Komposition des französischen Chansonniers Jacques Brel ist.

Eines der berühmtesten Chansons der legendären Edith Piaf, “Milord”, wurde von George Moustaki komponiert, einem in Ägypten geborenen Sohn eines jüdischen Griechen, der später in Frankreich lebte.

Die deutsche Sängerin Alexandra interpretierte mit “Grau zieht der Nebel” ein Chanson des Italieners Salvatore Adamo, außerdem gibt es in vielen ihrer Lieder Anklänge an Zigeunerweisen, russische Romanzen und an die französische Musette. Bereits Jahre zuvor veröffentlichte die deutsche Schauspielerin Marlene Dietrich nach ihrer Übersiedlung in die USA ihre Filmchansons allesamt in englischer Sprache, einschließlich des Klassikers “Lili Marleen” von Lale Andersen.

Eine in Deutschland über Jahrzehnte verehrte Chansonsängerin, die in mindestens fünf Sprachen gesungen hat, war die unvergessliche Caterina Valente. Sie beherrschte italienische Canzones und spanischen Flamenco, Jazz- und Filmtunes aus Frankreich, England und Amerika, den deutschen Schlager, den sie oft auch auf niederländisch interpretierte, und vieles mehr.

Eine vergleichbare Universalkünstlerin gibt es in Griechenland: die Grande Dame des griechischen Chansons Marinella beherrscht die ganze Bandbreite von traditionellem Rembetiko und neueren griechischen Liedern über Chansons aus Spanien und Italien bis hin zu ausdrucksvollen Jazzinterpretationen. Daneben entstand eine ihrer faszinierendsten Kooperationen mit dem griechischen Zigeuner Kostas Chatzis. Auch suchte Marinella immer wieder die Nähe zur Türkei, wie schon vor ihr die Sängerin Maria Farantouri, welche bereits in den Achtzigerjahren eine gemeinsame Produktion mit dem türkischen Chansonsänger Zülfü Livaneli veröffentlichte.

Der deutsche Liedermacher Reinhard Mey veröffentlichte einen Großteil seiner wunderbaren Lieder parallel zum deutschen Markt in französischer Sprache unter dem Pseudonym Frédérik Mey; sie erlangten in Frankreich fast ebensolchen Ruhm wie die deutschen Originale bei uns. Sein Lied “Drei Stühle – Τρεις καρεκλες” ist eine Hommage an Griechenland zum Teil in griechischer Sprache, ebenfalls zu hören bei LIEDER OHNE GRENZEN am 01. 10. 2011 mit Beate Ramisch.

Noch nie haben Lieder und Chansons, Filmmusik und Popsongs vor nationalen oder musikalischen Grenzen Halt gemacht, und genau darin liegt ihre große Kraft: Während die Interpreten der klassischen Musik sich noch immer in sehr engen Grenzen bewegen, was ihre gestalterische Freiheit betrifft, und es nahezu undenkbar (und vielleicht auch ohne künstlerischen Gewinn) wäre, beispielsweise an einem Schubert-Lied Veränderungen vorzunehmen, lassen sich auf dem Gebiet des Chansons unzählige Türen öffnen und Brücken schlagen. Mit der Adaption eines Liedes – sei es im Original oder mit einem anderssprachigen Text, sei es im gleichen oder einem völlig neuen Arrangement – kann ein Künstler sich auch als Interpret auf seine originäre Weise entfalten und ausdrücken, keine stilistischen Vorgaben schränken ihn dabei ein. Und was besonders beglückend ist: Mit all diesen wunderbaren Liedern erreicht man nahezu ein jedes Herz!

Und genau das ist das Ziel der beiden Künstler Hasan Yükselir und Beate Ramisch. In ihren Konzerten erklingen all die Lieder, zu denen sie selbst eine starke Beziehung verspüren, über alle Grenzen und Zeiten hinweg. Darüberhinaus enthält ihr Programm auch zahlreiche Eigenkompositionen Hasan Yükselirs: Chansons in türkischer Sprache nach Texten des Dichters Nazim Hikmet, in jazzigen Arrangements mit Reminiszenzen an anatolische Tonarten, kraftvoll und subtil zugleich.

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